Das Gedicht „Frühling“ entstand bei einem Spaziergang während der sogenannten blauen Stunde, der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Nachteinbruch. Diese Tageszeit trägt zu der verträumten Stimmung des Gedichtes bei, gleichzeitig stört der unmittelbare Nachteinbruch die Harmonie und das Träumen als Mittel zur Realitätsflucht.
Der Titel spricht für sich, da das Gedicht im Frühling entstand und gleichzeitig eine Form von „Frühlingsgefühlen“ beschreibt. Behandelt wird nämlich die hoffnungslose Verliebtheit in eine langjährige Freundin, die immer wieder in Fantasien sowie Tagträumen auftaucht. Diese Tagträume wirken auf den ersten Blick zwar recht schön und erfüllend, doch schnell wird deutlich, dass diese Träume und Wünsche in einer Enttäuschung enden. So ist ein Kuss als Symbol der erwiderten Liebe nicht einmal im Traum denkbar.
Abschließend macht auch der letzte Vers deutlich, dass der Wunsch nach Liebe und Zweisamkeit nichts Weiteres als eine Fantasie ist, die durch Einsamkeit entstand und auch in dieser enden wird.